Parodontologie – Die Behandlung des Zahnhalteapparates
Die Parodontitis, die Entzündung des Zahnhalteapparates ist eine Erkrankung unter der in Deutschland ca. 50% der Bevölkerung leiden. Unbehandelt führt sie zunächst zu Zahnlockerungen, im weiteren Verlauf bis hin zum Zahnverlust. Mundgeruch, ziehende Schmerzen und säure- / kälteempfindliche Zähne sind häufige Begleitsymptome, müssen jedoch nicht zwingend vorhanden sein.
Zudem kommt es häufig zu einem schmerzlosen aber unschönen Rückgang des Zahnfleisches und damit zu freiliegenden und empfindlichen Zahnhälsen.
Bei der Parodontitis handelt es sich um eine Infektionskrankheit mit pathologischen Bakterien. Mit speziellen Behandlungsmethoden können wir die Besiedelung des Mundraumes mit diesen Keimen effektiv therapieren und so einen weiteren Knochen- und / oder Gewebeverlust stoppen. Durch regelmäßige Nachsorge- und Kontrollintervalle kann der Ist-Zustand gehalten werden. Die bereits eingetretenen Veränderungen des Weichgewebes und der Knochenstruktur sind jedoch meist nicht reversibel.
Unsere Möglichkeiten zur operativen und restaurativen Therapie einer fortgeschrittenen Parodontitis finden Sie unter den Punkten Chirurgie und Prothetik.
Auch hier gilt der Leitsatz: Keine Bakterien – Kein Zahnarzt
Informationen hierzu finden Sie auch bei der deutschen Gesellschaft für Parodontologie: https://www.dgparo.de/patientenportal
Parodontitis und der restliche Körper
Heute weiß man, dass das Krankheitsbild der Parodontitis weit über den Mundraum hinaus geht. So stehen eine Vielzahl von Allgemeinerkrankungen mit der Parodontitis in Zusammenhang.
Dies bedeutet nicht, dass jeder Patient mit Parodontitis zusätzlich an allen der folgenden Erkrankungen leidet, oder umgekehrt, dass jeder, der an einer der folgenden Erkrankungen leidet, zwingend auch eine Parodontitis bekommt. Die Wahrscheinlichkeit ist jeweils jedoch deutlich erhöht. Hier nur einige Beispiele:
- Diabetes mellitus: Risiko 2-11 Fach erhöht
- Rheumatoide Arthritis: Risiko 2-11 Fach erhöht
- Risikoschwangerschaften: Risiko 4-8 Fach erhöht
- (Schwangerschaftsparodontitis)
- Osteoporose: Risiko 2-4 Fach erhöht
- Chronische Atemwegserkrankungen: Risiko 2-4 Fach erhöht
- Schlaganfall: Risiko 2-Fach erhöht
Weitere, von Patienten beeinflussbare Risikofaktoren für die Ausbildung einer Parodontitis sind:
- Ungenügende Mundhygiene
- Rauchen
- Stress
- Erkrankungen mit Immunschwäche